Hotel Alte Fischereischule

Sehestedter Str. 77 · 24340 Eckernförde · Telefon: 04351 71660

Geschichte

Vom Fischwirt zum Gastwirt

Die Geschichte unseres Hotels reicht weit zurück: Früher war es eine angesehene Ausbildungsstätte für Fischer, die hier ihre Fertigkeiten erlernten, um die Tradition des Handwerks weiterzugeben. Das historische Gebäude erzählt noch heute von dieser bewegten Vergangenheit. Wir versuchen genau diesen Charme vergangener Zeiten zu erhalten und mit den Ansprüchen und dem Komfort der Gegenwart zu verbinden.

 

Zeitzeugen gesucht!

Wir haben gerade erst begonnen die spannende Geschichte unseres Hotels aufzuarbeiten und sind daher auf der Suche nach Zeitzeugen und spannenden Anekdoten, Bildern oder Dokumenten, die wir für diesen Zweck nutzen dürfen. 

Unser Ziel ist es diesen besonderen, historischen  Ort in der gesamten Gestaltung und Hoteleinrichtung stärker in den Fokus zu rücken. Melden Sie sich gerne bei uns, falls Sie uns dabei helfen können. Bilder von Eckernförder Traditionsfischern oder alte Postkarten finden nicht nur wir spannend sondern auch unsere Gäste und sicherlich viele Eckernförder.  

 

1953 Baustart des Gebäudes

Viele junge Menschen benötigten in Eckernförde eine Unterkunft während ihrer Lehrjahre. „Zwischenfahren“ wie es heute häufig gehandhabt wird, war nicht möglich. Die jungen Menschen besaßen  (noch) keinen Führerschein und die Zugverbindungen im Land waren schlecht ausgebaut. Aus diesem Grund beschloss die Stadt ein Jugendwohnheim, in bester Lage in Eckernfördes Süden, zu bauen, um Lehrlingen während ihrer Ausbildung eine Unterkunft anbieten zu können.

Quelle: Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde, 76. Jg. 2018

Das Jugendwohnheim konnte am 1. April 1955 nach zweijähriger Bauzeit bezogen werden. Anfangs waren hier 13 Lehrlinge untergemacht. Voll belegt bot das Gebäude Platz für 70 Bewohner. Der Heimleiter Herr Entenmann wohnte mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern ebenfalls im Haus. In der Küche und als Reinigungspersonal waren einige Frauen angestellt. Die Stuben waren mit jeweils drei Personen belegt. Jedes Zimmer hatte ein Waschbecken und den Bewohnern stand ein Schrank zur Verfügungen. Im Erdgeschoss gab es eine große Gemeinschaftshalle sowie die Duschräume. Im Speiseraum stand sogar ein Fernsehapparat, was zu der damaligen Zeit sehr modern war. Telefonieren war nur über einen öffentlichen Fernsprecher möglich. Die Miete war erschwinglich und inklusive aller Mahlzeiten. Das Jugendheim beherbergte Lehrlinge der ansässigen Firmen aber auch Bauschüler der Staalichen Bauschule. 

Nach zehn Jahren kamen immer weniger auswärtige Lehrlinge nach Eckernförde, so dass die Stadt sich Gedanken, um die Nutzung machte. 

Quellen:

Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde, 76. Jg. 2018

Brücke Archiv

Die Stadt Eckernförde, die Landwirtschaftskammer und ein Mineralölkonzern gründeten eine Gesellschaft, die das Haus als Ausbildungsstätte betreiben sollte. Im Jahr 1967 wurde offiziell die „Fischereischule für die Kutter- und Küstenfischer der gesamten Bundesrepublik und für die Seen- und Flussfischer von Niedersachen und Schleswig-Holstein eingeweiht. In den Sommermonaten veranstaltete der Ölkonzern an diesem Ort Fortbildungskurse und im Winter bot die Landwirtschaftskammer die Ausbildung für angehende Fischer an.

Neben den Berufsschullehrgängen für künftige Fischwirte wurden auch Schulungen zum Fischwirtschaftsmeister durchgeführt sowie motorentechnische, nautische und Funksprech- und Sicherheitsschulungen durchgeführt.  Ein Großteil der praktischen Arbeit erfolgte in einer Motorenhalle am Eckernförder Hafen.

Quellen:

Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde, 76. Jg. 2018

Eckernförde Lexikon „Fischereischule“

Die Fischereischule zog auf Beschluss des Landesfischerverbandes nach Rendsburg, da die Investitionen für eine Sanierung des Gebäudes und eine moderne Ausstattung zu hoch gewesen wäre.

Die Brücke Rendsburg-Eckernförde erwarb das renovierungsbedürftige Gebäude und baute es zu einem Hotel mit 13 Zimmern und einem Veranstaltungsraum um. Die Idee eines einmaligen Konzeptes war geboren. Die Kombination aus Inklusionshotel und Arbeit- und Beschäftigungsprojekt bot vielen Menschen eine berufliche Zukunft. 

„Unser Erfahrung zeigt, dass sich ein Hotelbetrieb in besonderer Weise für die Integration eignet. Die umfangreiche, sich immer wiederkehrenden Arbeiten des Housekeeping lassen sich gut einüben. Auch die Arbeiten rund um das Frühstücksbuffet und einfach administrative Aufgaben wie zum Beispiel Arbeitszeiterfassung, Inventur, Kopierarbeiten für Seminargäste, bringen den Mitarbeiter/-innen viel Spaß und fördern ihre weitere Entwicklung.“

Quelle: Brücke intern

Das Hotel Alte Fischereischule öffnete im Juni 2000 mit 13 Hotelzimmern und einem Veranstaltungsraum. Es wird von der Tochterfirma der Brücke Rendsburg-Eckernförde e.V. der newstart gGmbH (heute Start gGmbH) betrieben. Von Beginn an arbeiteten hier Menschen mit und ohne Behinderungen in einem Team gemeinsam an dem Ziel allen Gästen einen tollen Aufenthalt zu bereiten. Darüber hinaus bot das Hotel sogenannte Trainingsarbeitsplätze im Dienstleistungssektor für Menschen mit psychischen Handicaps an, um ihnen eine berufliche und persönliche Perspektive zu eröffnen. Im geschützten Rahmen des Arbeits- und Beschäftigungsprojekts und der Brücke Werkstatt erleben auch heute noch viele psychisch erkrankte Menschen einen sinnhaften Alltag und (wieder)erlernen eine Tagesstruktur.

Lobby und Frühstücksraum 2007

Quelle: Brücke intern

Im Gartengeschoss entstehen 5 weitere Zimmer, so dass das Hotel insgesamt 18 Zimmer vorweisen kann. Der Stil der Zimmer verändert sich genauso wie das Mobiliar in den öffentlichen Bereiche. 

Dank einer großen Förderung des Integrationsamtes kombiniert mit einer hohen Investition seitens des Betreibers konnten zahlreiche Renovierungsmaßnahmen durchgeführt werden und das Hotel auf den heutigen modernen, ansprechenden Stand gebracht werden.